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Als erstes
Im Dunklen Tunnel
Schreit weißes Papier Sterilität
Leg dich fest
Und errötet.
Zweitens schnappen bis Du laufen kannst
Drittens schnappen bis Du ruhen kannst
Als letztes bleiche Kluft.
Dazwischen immer wieder
Sterben für die Schönheit an einem Abend
Mit dem Spiegel, auch wenn sein Lachen schmerzt.
Als erstes
Im Dunklen Tunnel
Schreit weißes Papier Sterilität
Leg dich fest
Und errötet.
Zweitens schnappen bis Du laufen kannst
Drittens schnappen bis Du ruhen kannst
Als letztes bleiche Kluft.
Dazwischen immer wieder
Sterben für die Schönheit an einem Abend
Mit dem Spiegel, auch wenn sein Lachen schmerzt.
Leben
Ruhig Lufthauch in der Stille
ein natürlich Lebenswille,
ein Atmen stetig leis
das uns ins Leben weist.
So leicht und so gewohnt,
so leicht vom Tod bedroht.
Denn spür‘n wir unser Leben
pulsier‘n durch unsre Venen.
Eine komplexe Hülle
verbirgt des Innern Fülle,
gebaut als fragiles Zelt,
das im Lauf der Zeit zerfällt.
Wir sehen mit den Augen
und fühlen was sie schauen
durch den aufmerksamen Blick,
direkt mit dem Herz verknüpft.
Ein zerbrechliches System,
das endlich wird besteh‘n,
doch trotzdem nicht geschlagen,
so wird Zerfall versagen.
Denn trotz der innern Seel,
die jeder in sich fühlt,
ist es doch das Außen,
das wir alle brauchen.
Die Körper sind für jeden,
die die uns Leben geben,
einheitlich in der Welt,
wenn Gemeinsamkeit doch zählt!
Ruhig Lufthauch in der Stille
ein natürlich Lebenswille,
ein Atmen stetig leis
das uns ins Leben weist.
So leicht und so gewohnt,
so leicht vom Tod bedroht.
Denn spür‘n wir unser Leben
pulsier‘n durch unsre Venen.
Eine komplexe Hülle
verbirgt des Innern Fülle,
gebaut als fragiles Zelt,
das im Lauf der Zeit zerfällt.
Wir sehen mit den Augen
und fühlen was sie schauen
durch den aufmerksamen Blick,
direkt mit dem Herz verknüpft.
Ein zerbrechliches System,
das endlich wird besteh‘n,
doch trotzdem nicht geschlagen,
so wird Zerfall versagen.
Denn trotz der innern Seel,
die jeder in sich fühlt,
ist es doch das Außen,
das wir alle brauchen.
Die Körper sind für jeden,
die die uns Leben geben,
einheitlich in der Welt,
wenn Gemeinsamkeit doch zählt!
What’s the Story – Morning Glory
Verdammt! Doch schon wieder 8.20 Uhr! Ich bekomme einen Schreck. Wieso bin ich ständig so spät dran, obwohl ich mich eigentlich immer beeile? Ich schlage die Wohnungstür hinter mir zu und drücke den Fahrstuhlknopf.
Ich mag den Fahrstuhl nicht. Obwohl ich ihn fast täglich benutzte. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.
Jedes Mal, wenn ich total abgehetzt hineinstolpere, ruckt er und wir sacken ein Stück hinunter. Das ist schon verflucht gruselig! Da werden in mir öfter Erinnerungen an total beschissene Horrorfilme wach. Außerdem glaube ich, dass diese winzige fahrbare Kabine mir damit etwas sagen will. Nämlich: „Anne, du bist zu FETT!“
Das grelle Neonlicht und der riesige Spiegel machen die Sache auch nicht besser. Trotzdem nehme ich beim Einsteigen all meinen Mut zusammen, hebe den Blick und schaue in den Spiegel. Dieser gemeine Spiegel, der einfach alles zeigt. ALLES! Und die zehn Sekunden im Fahrstuhl sind stets genug, damit ich mich im Selbsthass suhle und jede kleine Unzulänglichkeit an meinem Körper genauestens inspiziere.
Für eine Frau Mitte 30 sehe ich mega aus! Aber dann gehe ich nach meinem ersten Kaffee in diese Höllenkiste und fühle mich nach einem Blick in den Spiegel beinahe doppelt so alt! Blöde Dreckskiste!
Ich will so schnell wie möglich raus aus diesem verspiegelten Schuhkarton, renne in den Hausflur und ärgerte mich darüber, dass ich nicht die Treppen genommen habe.
Ja - warum und überhaupt?
Ist doch eh viel gesünder und sportlicher! Aber nein, ich warte auf diesen Fahrstuhl, den ich so sehr hasse, wobei ich eigentlich ohne ihn viel schneller unten sein könnte.
Und er sagt mir jeden Tag (vorausgesetzt, das Teil ist nicht mal wieder defekt, wie eigentlich gefühlt alle zwei Wochen), dass ich zu FETT bin und gibt mir auch noch das Gefühl, beschissen auszusehen.
Aber dann denke ich: FUCK YOU, Fahrstuhl! Die Sonne scheint, mein Morgenkaffee war gut, gestern Abend hatte ich großartigen Sex und nach der Arbeit gehe ich heute mit meiner besten Freundin einen saufen. Von Dir Arschloch lasse ich mir heute Morgen meine gute Laune nicht verderben!
Verdammt! Doch schon wieder 8.20 Uhr! Ich bekomme einen Schreck. Wieso bin ich ständig so spät dran, obwohl ich mich eigentlich immer beeile? Ich schlage die Wohnungstür hinter mir zu und drücke den Fahrstuhlknopf.
Ich mag den Fahrstuhl nicht. Obwohl ich ihn fast täglich benutzte. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.
Jedes Mal, wenn ich total abgehetzt hineinstolpere, ruckt er und wir sacken ein Stück hinunter. Das ist schon verflucht gruselig! Da werden in mir öfter Erinnerungen an total beschissene Horrorfilme wach. Außerdem glaube ich, dass diese winzige fahrbare Kabine mir damit etwas sagen will. Nämlich: „Anne, du bist zu FETT!“
Das grelle Neonlicht und der riesige Spiegel machen die Sache auch nicht besser. Trotzdem nehme ich beim Einsteigen all meinen Mut zusammen, hebe den Blick und schaue in den Spiegel. Dieser gemeine Spiegel, der einfach alles zeigt. ALLES! Und die zehn Sekunden im Fahrstuhl sind stets genug, damit ich mich im Selbsthass suhle und jede kleine Unzulänglichkeit an meinem Körper genauestens inspiziere.
Für eine Frau Mitte 30 sehe ich mega aus! Aber dann gehe ich nach meinem ersten Kaffee in diese Höllenkiste und fühle mich nach einem Blick in den Spiegel beinahe doppelt so alt! Blöde Dreckskiste!
Ich will so schnell wie möglich raus aus diesem verspiegelten Schuhkarton, renne in den Hausflur und ärgerte mich darüber, dass ich nicht die Treppen genommen habe.
Ja - warum und überhaupt?
Ist doch eh viel gesünder und sportlicher! Aber nein, ich warte auf diesen Fahrstuhl, den ich so sehr hasse, wobei ich eigentlich ohne ihn viel schneller unten sein könnte.
Und er sagt mir jeden Tag (vorausgesetzt, das Teil ist nicht mal wieder defekt, wie eigentlich gefühlt alle zwei Wochen), dass ich zu FETT bin und gibt mir auch noch das Gefühl, beschissen auszusehen.
Aber dann denke ich: FUCK YOU, Fahrstuhl! Die Sonne scheint, mein Morgenkaffee war gut, gestern Abend hatte ich großartigen Sex und nach der Arbeit gehe ich heute mit meiner besten Freundin einen saufen. Von Dir Arschloch lasse ich mir heute Morgen meine gute Laune nicht verderben!
Wanderlust
Ich bin zu lange hier geblieben,
Schon zu lang, ein halbes Jahr
Am selben Ort umher getrieben.
Bewegung fehlt.
Bewegung über Stein und Moos!
Gleichen Mutes Schritt um Schritt
Sorgen- und Gedankenlos…
Bewegung fehlt.
Zu lange schon das Aufeinander
Mit den kleinen und den großen
Dramen, die mir rufen: Wander!
Denn der Wechsel fehlt.
Ich hab’ euch nichts mehr zu sagen!
Stets sind es dieselben Themen,
Dieselben Sätze, dieselben Fragen.
Erzählstoff fehlt.
Konflikte brennen allerorts,
Genährt wird stets derselbe Frust,
So geht es nicht in einem fort,
Da bald das Verständnis fehlt.
Ich muss es einmal aus mir treiben!
Einmal alles aus mir schwitzen!
Mich salzig tränken, Haut aufreiben,
Der Schmerz, der fehlt.
Einmal spüren, dass er leidet,
Spüren, wie der weiche Körper
Sich an seinen Grenzen weidet!
Wie Blasen an den Füßen kleben,
Die Sonne mir den Hals verbrennt,
Die Beine fast den Stand aufgeben!
Um zu schätzen, was wir können,
Wenn wir Körpern Training gönnen,
Wir das Bad im See genießen,
Wenn Salzkristalle haltlos sprießen,
Im harten Bett den Rücken wetzen,
Um das Weiche neu zu schätzen.
Um den Luxus zu vergessen,
Die Probleme, die er bringt,
Um Vertrautes neu zu messen,
Wenn es wieder auf uns dringt,
Bis uns die Bewegung fehlt.
Ich bin zu lange hier geblieben,
Schon zu lang, ein halbes Jahr
Am selben Ort umher getrieben.
Bewegung fehlt.
Bewegung über Stein und Moos!
Gleichen Mutes Schritt um Schritt
Sorgen- und Gedankenlos…
Bewegung fehlt.
Zu lange schon das Aufeinander
Mit den kleinen und den großen
Dramen, die mir rufen: Wander!
Denn der Wechsel fehlt.
Ich hab’ euch nichts mehr zu sagen!
Stets sind es dieselben Themen,
Dieselben Sätze, dieselben Fragen.
Erzählstoff fehlt.
Konflikte brennen allerorts,
Genährt wird stets derselbe Frust,
So geht es nicht in einem fort,
Da bald das Verständnis fehlt.
Ich muss es einmal aus mir treiben!
Einmal alles aus mir schwitzen!
Mich salzig tränken, Haut aufreiben,
Der Schmerz, der fehlt.
Einmal spüren, dass er leidet,
Spüren, wie der weiche Körper
Sich an seinen Grenzen weidet!
Wie Blasen an den Füßen kleben,
Die Sonne mir den Hals verbrennt,
Die Beine fast den Stand aufgeben!
Um zu schätzen, was wir können,
Wenn wir Körpern Training gönnen,
Wir das Bad im See genießen,
Wenn Salzkristalle haltlos sprießen,
Im harten Bett den Rücken wetzen,
Um das Weiche neu zu schätzen.
Um den Luxus zu vergessen,
Die Probleme, die er bringt,
Um Vertrautes neu zu messen,
Wenn es wieder auf uns dringt,
Bis uns die Bewegung fehlt.
Ich hasse euch; uns alle!
In einigen Religionen und spirituellen Strömungen gilt der menschliche Körper als „Tempel“, göttlich, heilig, teilweise sogar nach Gottes Ebenbild geschaffen. Ich habe da meine eigene Meinung und empfinde derartige Wahrnehmungen unserer Körper als übertrieben bis romantisch verklärt. Eigentlich finde ich den menschlichen Körper sogar ziemlich widerlich: Wir schwitzen, wir scheißen, wir kotzen, werden krank und verrotten – letzteres mit etwas Pech sogar noch zu Lebzeiten. So im Vergleich sind unsere Körper sogar einigermaßen nutzlos – wir haben keine natürlichen Waffen, schnell laufen können wir auch nicht und ohne grottenhässliche Jack Wolfskin Jacken würden wir im Winter erfrieren, weil wir kein Fell (oder zu wenig) haben. Ohne unsere Intelligenz wären wir hoffnungslos verloren. Allerdings ist das mit der Intelligenz dieser Tage auch so eine Sache, die ich uns immer stärker abzusprechen beginne. Schaut euch doch mal um: Wir erheben das Trumpeltier; einen toupetbewehrten Torfkopf mit Twittertourette in ein … sagen wir mal weltpolitsisch nicht gänzlich irrelevantes Amt. Aber was solls. Hierzulande sieht es kaum besser aus. Schließlich setzen wir in Deutschland faselnde Faschisten mit fragwürdigem Faible für fürchterliche Jagdhundkrawatten und schießwütige Störche mit einer Tendenz, gelegentlich #mauszurutschen, in den Bundestag. Gut gemacht, Menschheit. Ganz großes Kino. Fickt euch doch alle!
weiterlesen
In einigen Religionen und spirituellen Strömungen gilt der menschliche Körper als „Tempel“, göttlich, heilig, teilweise sogar nach Gottes Ebenbild geschaffen. Ich habe da meine eigene Meinung und empfinde derartige Wahrnehmungen unserer Körper als übertrieben bis romantisch verklärt. Eigentlich finde ich den menschlichen Körper sogar ziemlich widerlich: Wir schwitzen, wir scheißen, wir kotzen, werden krank und verrotten – letzteres mit etwas Pech sogar noch zu Lebzeiten. So im Vergleich sind unsere Körper sogar einigermaßen nutzlos – wir haben keine natürlichen Waffen, schnell laufen können wir auch nicht und ohne grottenhässliche Jack Wolfskin Jacken würden wir im Winter erfrieren, weil wir kein Fell (oder zu wenig) haben. Ohne unsere Intelligenz wären wir hoffnungslos verloren. Allerdings ist das mit der Intelligenz dieser Tage auch so eine Sache, die ich uns immer stärker abzusprechen beginne. Schaut euch doch mal um: Wir erheben das Trumpeltier; einen toupetbewehrten Torfkopf mit Twittertourette in ein … sagen wir mal weltpolitsisch nicht gänzlich irrelevantes Amt. Aber was solls. Hierzulande sieht es kaum besser aus. Schließlich setzen wir in Deutschland faselnde Faschisten mit fragwürdigem Faible für fürchterliche Jagdhundkrawatten und schießwütige Störche mit einer Tendenz, gelegentlich #mauszurutschen, in den Bundestag. Gut gemacht, Menschheit. Ganz großes Kino. Fickt euch doch alle!
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Der Friedhofsfuchs
Sein Körper wünscht sich,
in die Mutter zurück,
das zarte, vorgeburtliche Rosa,
von Frucht im Fleisch.
Die Finger sind kaum mehr,
daran zu erinnern,
wie es ist, ihresgleichen,
zu fassen.
Sein Kinn – versunken
das Auge will ein Wurm sein,
dessen zuckendes Ende nie in
die Höhle dringt.
Ein idiotischer Kopf
verliert sich auf den Schultern
in Einzelteilen wie
Tapetenreste.
Gehen wir,
hinter die Hülle,
entledigen wir uns mit Gewalt,
dem Gefäß,
dem kläglichen Körper,
nutzen wir uns ab,
treiben wir die Tage durch,
heiße Fuchsfelder,
mit den Hunden,
in Flaschen,
lass uns wüten,
gegen uns,
mit Fackeln,
die zwischen zwei Finger passen.
zerschmeißen wir die Fenster,
lassen wir den Tod hinein.
Sein Körper wünscht sich,
in die Mutter zurück,
das zarte, vorgeburtliche Rosa,
von Frucht im Fleisch.
Die Finger sind kaum mehr,
daran zu erinnern,
wie es ist, ihresgleichen,
zu fassen.
Sein Kinn – versunken
das Auge will ein Wurm sein,
dessen zuckendes Ende nie in
die Höhle dringt.
Ein idiotischer Kopf
verliert sich auf den Schultern
in Einzelteilen wie
Tapetenreste.
Gehen wir,
hinter die Hülle,
entledigen wir uns mit Gewalt,
dem Gefäß,
dem kläglichen Körper,
nutzen wir uns ab,
treiben wir die Tage durch,
heiße Fuchsfelder,
mit den Hunden,
in Flaschen,
lass uns wüten,
gegen uns,
mit Fackeln,
die zwischen zwei Finger passen.
zerschmeißen wir die Fenster,
lassen wir den Tod hinein.