Der Morgen danach
Ich, der Scherbenhaufen, zusammengefegt am Morgen
nach einer durchfeierten Nacht im Club
Zertrampelte Glassplitter, unbemerkt umhergekickt,
über die Stunden von Raum zu Raum verteilt,
versehentlich versteht sich
Jetzt, wiedervereint, sorgfältig zusammengekehrt
glitzernder Überrest ungezählter, schon wieder fast vergessener Momente
Ich, der Scherbenhaufen, zusammengefegt am Morgen
nach einer durchfeierten Nacht im Club
Zertrampelte Glassplitter, unbemerkt umhergekickt,
über die Stunden von Raum zu Raum verteilt,
versehentlich versteht sich
Jetzt, wiedervereint, sorgfältig zusammengekehrt
glitzernder Überrest ungezählter, schon wieder fast vergessener Momente
Wintersee
Getrübet war das Licht am See
knirschend der gefrorne Weg
leuchtend frisch gefallner Schnee
auf die ganze Welt sich legt.
Scheint so surreal!
Leise tanzen weiße Flocken
um der Bäume Wipfel
schaffen schneeig Zipfel
die scheue Blicke locken.
Wintersee bedeckt von Eis,
ertönt melodisch Knistern,
graue Decke wird zum Weiß
als Flocken darauf glitzern.
Ist es noch real?
Am Waldrand eine Hütte
mit schneebedecktem Dach,
Rauch aus dem Schornsteinschacht
verbreitet Wintergüte.
Ufers Kieselsteine kalt,
der Bäume leises Rauschen
auf der Lichtung widerhallt,
ich stehe still zum Lauschen.
Bin kaum noch real!
Ich rieche tausend Düfte,
Bäume, Winter, Schnee,
das Wasser aus dem See;
Sie steigen in die Lüfte.
Vermischen sich zum Winde
tragen die Sehnsucht weiter,
dass alte Echtheit schwinde,
nur noch Träume als Begleiter.
Der Ort ist nicht real!
Der See bleibt nur reines Bild
erweckt in einem Traum,
ist weder Zeit noch Raum,
sondern Phantasienschild.
Denn an wundersamen Ort,
wo noch Flockenwinde weht,
wo ich träumen kann hinfort
herrscht keine Realität.
Ist nur für mich real!
Getrübet war das Licht am See
knirschend der gefrorne Weg
leuchtend frisch gefallner Schnee
auf die ganze Welt sich legt.
Scheint so surreal!
Leise tanzen weiße Flocken
um der Bäume Wipfel
schaffen schneeig Zipfel
die scheue Blicke locken.
Wintersee bedeckt von Eis,
ertönt melodisch Knistern,
graue Decke wird zum Weiß
als Flocken darauf glitzern.
Ist es noch real?
Am Waldrand eine Hütte
mit schneebedecktem Dach,
Rauch aus dem Schornsteinschacht
verbreitet Wintergüte.
Ufers Kieselsteine kalt,
der Bäume leises Rauschen
auf der Lichtung widerhallt,
ich stehe still zum Lauschen.
Bin kaum noch real!
Ich rieche tausend Düfte,
Bäume, Winter, Schnee,
das Wasser aus dem See;
Sie steigen in die Lüfte.
Vermischen sich zum Winde
tragen die Sehnsucht weiter,
dass alte Echtheit schwinde,
nur noch Träume als Begleiter.
Der Ort ist nicht real!
Der See bleibt nur reines Bild
erweckt in einem Traum,
ist weder Zeit noch Raum,
sondern Phantasienschild.
Denn an wundersamen Ort,
wo noch Flockenwinde weht,
wo ich träumen kann hinfort
herrscht keine Realität.
Ist nur für mich real!
modernegedanken
Seine vernarbte, verkratzte, dynamische, ästhetische, filigrane Männerhand, mit langen, schlanken Fingern greift nach Trauben, grün, gemeinschaftlich, kern-, fehl- und ruchlos in ihrer Moralität; Bio und im Angebot.
Nimmt, mal schmeichelnd, mal grob, schmerzend, immer schnell, zielgerichtet, anerzogen produktiv, traurigerweise, zweckerfüllend, den nie verspürten Hunger, den Appetit der Inaktivität wie sie typisch ist für diese Generation, stillend.
Die Hand führt einzelne Trauben oder kleine Reben, süße Ansammlungen, frisch gewaschen, frisch duftend, feucht, manchmal tropfend, manchmal schon trocken zum Munde, der regelmäßig bestückt ist mit ebenso frischen Zähnen, die an einem Kiefer hängen, dessen Führer kein frischer, sondern ein niederträchtiger, vermeintlich nicht mehr karnivorer, mal devot gebückter, mal arrogant gestreckter Hypocrit ist, der Wörter erfindet, sich klüger als andere zu fühlen, Ellipsen schreibt und spricht, um Mehrdeutigkeit zu schaffen und endlos lange Sätze bildet um sich Fromm und Frisch zu fühlen und das mit recht; denn Selbstironie und Ironie, den Menschen im Allgemeinen, hat er nie verstanden, wenngleich er mehr versteht, denke Ich, als es die meisten tun.
Auf jeden Fall mehr als die Menschen um ihn herum.
Dieses unwürdigen Hand schiebt nun also die süße Frucht in eben jenen Mund, auf dass die Frische seinen Geist erfrische, die Feuchtigkeit seinen geplagten Rachen befeuchte, das grün seine stahlblauen Augen wachsen ließe. Und er beißt. Es knackt. Es spritzt. Es befriedigt ihn nicht. Schreiend isst er die nächste, seine raue, ästhetische, gezeichnete, erwachsene Hand trifft sein von Makeln befreites Gesicht, denn er fühlt die Trauben und ihre Seelen und ihr Leben besser als das jeden Menschen und ach! Er hat Mitleid. Und Angst. Und ein schlechtes Gewissen. Will die alten hochwürgen während er die neuen isst. In seinen vermaledeiten, von Fleisch- und Zucker- und Tabak-Konsum geprägten Mund schiebt. Während all dem will er gerade sein und stehen, wie er ist, èdge, wie man sagt und wie es keiner heute mehr ist, denkt er und denkt ebenso „Was heute zu Abend zu essen?“, dabei widert es ihn an zu essen, nur daran zu denken, aber er muss, also ist er Pantheist und dankt für jede Traube und ritzt für jedes Steak, denn sündige Taten zeichnen die linke Hand.
Im Grunde denkt er doch nur daran, denn handeln ist die Wahrheit, das Innere nicht. Die Diskrepanz ist ein Gesicht und vergrößert sich mit dem Alter bis sie überladen und überlebt ist. Die Trauer eines jungen Mannes, aus einer Sekunde, wie sie nie wieder kommt, und doch täglich ist.
Seine vernarbte, verkratzte, dynamische, ästhetische, filigrane Männerhand, mit langen, schlanken Fingern greift nach Trauben, grün, gemeinschaftlich, kern-, fehl- und ruchlos in ihrer Moralität; Bio und im Angebot.
Nimmt, mal schmeichelnd, mal grob, schmerzend, immer schnell, zielgerichtet, anerzogen produktiv, traurigerweise, zweckerfüllend, den nie verspürten Hunger, den Appetit der Inaktivität wie sie typisch ist für diese Generation, stillend.
Die Hand führt einzelne Trauben oder kleine Reben, süße Ansammlungen, frisch gewaschen, frisch duftend, feucht, manchmal tropfend, manchmal schon trocken zum Munde, der regelmäßig bestückt ist mit ebenso frischen Zähnen, die an einem Kiefer hängen, dessen Führer kein frischer, sondern ein niederträchtiger, vermeintlich nicht mehr karnivorer, mal devot gebückter, mal arrogant gestreckter Hypocrit ist, der Wörter erfindet, sich klüger als andere zu fühlen, Ellipsen schreibt und spricht, um Mehrdeutigkeit zu schaffen und endlos lange Sätze bildet um sich Fromm und Frisch zu fühlen und das mit recht; denn Selbstironie und Ironie, den Menschen im Allgemeinen, hat er nie verstanden, wenngleich er mehr versteht, denke Ich, als es die meisten tun.
Auf jeden Fall mehr als die Menschen um ihn herum.
Dieses unwürdigen Hand schiebt nun also die süße Frucht in eben jenen Mund, auf dass die Frische seinen Geist erfrische, die Feuchtigkeit seinen geplagten Rachen befeuchte, das grün seine stahlblauen Augen wachsen ließe. Und er beißt. Es knackt. Es spritzt. Es befriedigt ihn nicht. Schreiend isst er die nächste, seine raue, ästhetische, gezeichnete, erwachsene Hand trifft sein von Makeln befreites Gesicht, denn er fühlt die Trauben und ihre Seelen und ihr Leben besser als das jeden Menschen und ach! Er hat Mitleid. Und Angst. Und ein schlechtes Gewissen. Will die alten hochwürgen während er die neuen isst. In seinen vermaledeiten, von Fleisch- und Zucker- und Tabak-Konsum geprägten Mund schiebt. Während all dem will er gerade sein und stehen, wie er ist, èdge, wie man sagt und wie es keiner heute mehr ist, denkt er und denkt ebenso „Was heute zu Abend zu essen?“, dabei widert es ihn an zu essen, nur daran zu denken, aber er muss, also ist er Pantheist und dankt für jede Traube und ritzt für jedes Steak, denn sündige Taten zeichnen die linke Hand.
Im Grunde denkt er doch nur daran, denn handeln ist die Wahrheit, das Innere nicht. Die Diskrepanz ist ein Gesicht und vergrößert sich mit dem Alter bis sie überladen und überlebt ist. Die Trauer eines jungen Mannes, aus einer Sekunde, wie sie nie wieder kommt, und doch täglich ist.
Lücke.
Jetzt ist da!
- nichts
und wieder
nichts.
Füll' ich die Lücke
für mich?
Ich falle im Gefallen
hinein ins Nichts.
Wer bin ich
und für wen schreibe ich?
Übersehe die Lücke,
übersehe das Leben
und jetzt ist da!
- nichts.
Kann überhaupt
werden,
was nicht ist?
Was will mir das Leben
geben?
Soll ich dem Leben etwas
geben?
Jetzt ist da!
- der Weg zur Brücke.
Bleib' stehen,
halt' inne
und betrachte die Lücke.
Jetzt ist da!
- nichts
und wieder
nichts.
Füll' ich die Lücke
für mich?
Ich falle im Gefallen
hinein ins Nichts.
Wer bin ich
und für wen schreibe ich?
Übersehe die Lücke,
übersehe das Leben
und jetzt ist da!
- nichts.
Kann überhaupt
werden,
was nicht ist?
Was will mir das Leben
geben?
Soll ich dem Leben etwas
geben?
Jetzt ist da!
- der Weg zur Brücke.
Bleib' stehen,
halt' inne
und betrachte die Lücke.
Erwerbsarbeit
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Seit ein paar Tagen hat der Idealismus Sprünge.
Eine Ahnung von Scherben droht
leise schreiend am Horizont.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Die morgendliche Dunkelheit ist mir Mantel und Schild,
in wenigen Minuten muss ich leuchten;
nur für andere strahlen.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Evaluation und neue Konzepte,
zum Kindeswohl natürlich -
schön; auch dem Personal erzählt man Märchen.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Die Stirn steht in Flammen,
die brüchige Stimme lechzt nach dem in der Hektik
erkaltenden Salbeitee.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
So ist das im Winter eben.
Fünfzig Kinder nur zu zweit?
„Kein Problem!“ Kein Problem? Keine Wahl.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Ist das hier nicht schon hart genug?
Warum stählt ihr diese endlosen Tage
mit adamantenen Worten noch mehr?
Freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Bekannte Gesichter ergreifen die Flucht.
Was zurückbleibt sind
Schuldige und Ungewissheit.
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Mein Name, so oft am Tag gerufen,
hat jede Bedeutung verloren.
Auch im sozialen Bereich ist jeder ersetzbar.
Der soziale Bereich ist irgendwie asozial.
Pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
1275,89 € netto sind mein Scheiterhaufen,
zehren mich auf,
schüren in mir Menschenzorn und Menschenhass.
Durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Durchhalten. Meine Seele schreit
und hustet Rost. Ich will fliehen, will etwas tun, aber ...
Ich muss. Es sind nur noch dreiundvierzig Jahre.
Ich muss.
Durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
...
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Seit ein paar Tagen hat der Idealismus Sprünge.
Eine Ahnung von Scherben droht
leise schreiend am Horizont.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Die morgendliche Dunkelheit ist mir Mantel und Schild,
in wenigen Minuten muss ich leuchten;
nur für andere strahlen.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Evaluation und neue Konzepte,
zum Kindeswohl natürlich -
schön; auch dem Personal erzählt man Märchen.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Die Stirn steht in Flammen,
die brüchige Stimme lechzt nach dem in der Hektik
erkaltenden Salbeitee.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
So ist das im Winter eben.
Fünfzig Kinder nur zu zweit?
„Kein Problem!“ Kein Problem? Keine Wahl.
Präsenz zeigen, freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Ist das hier nicht schon hart genug?
Warum stählt ihr diese endlosen Tage
mit adamantenen Worten noch mehr?
Freundlich bleiben,
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Bekannte Gesichter ergreifen die Flucht.
Was zurückbleibt sind
Schuldige und Ungewissheit.
Rituale einhalten, pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Mein Name, so oft am Tag gerufen,
hat jede Bedeutung verloren.
Auch im sozialen Bereich ist jeder ersetzbar.
Der soziale Bereich ist irgendwie asozial.
Pädagogisch wertvoll walten -
durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
1275,89 € netto sind mein Scheiterhaufen,
zehren mich auf,
schüren in mir Menschenzorn und Menschenhass.
Durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
Durchhalten. Meine Seele schreit
und hustet Rost. Ich will fliehen, will etwas tun, aber ...
Ich muss. Es sind nur noch dreiundvierzig Jahre.
Ich muss.
Durchhalten.
„Nächste Station: Prenzlauer Allee!“
...
Freak Wave
Wut. Diese Wut. Sie ist wieder da!
Sie reißt an mir. Sie zerrt mich nieder,
Sie beißt sich fest, hält meine Glieder,
Umarmt mich wütig-wunderbar!
Sie will schreien, will zerstören,
Sie will raus, sie will vernichten,
Sie will nur brüll ́n und nie mehr hören!
Jene nur, die ihr beipflichten.
Doch ich lass ́ sie nicht.
Ich schlucke wieder,
Versteck ́ mich hinter einem Lächeln
Voll von bitt ́rer Ironie.
Immer wieder.
Immer wieder muss ich weichen,
Mich selbst verrenken und verrecken!
Im Keller stapeln sich die Leichen
Meiner Fehler und sie strecken
Ihre Hände nach mir aus,
Um mich wieder zu ergreifen,
Mich von Tag zu Tag zu schleifen.
Im Gestern bleib ́ ich. Das Heut ́ ein Graus,
Von morgen nur ein blasser Schimmer,
Den ich mir verbiet ́ zu träumen,
Denn Träume war ́n und bleiben immer
Hindernisse, die zu räumen
Sich das Leben aufgetragen.
Das Leben ist die Monsterwelle,
Die jene, die zu fahren wagen
Mit kühnen Träumen auf der Schwelle
Zwischen Hoffnung, Angst und Zagen,
Endlich gnadenlos zermalmt und kaut,
Mit allen Mächten rüber bügelt,
Dich auskotzt, völlig unverdaut
Und sich dann nicht einmal zügelt,
Den hohen Hintern aufzureißen
Und dir gälend ins Gesicht zu scheißen.
Das ist Leben, das Verrenken,
Weitermachen, Funktionieren,
Sich von sich stets abzulenken,
Sich langsam schleichend zu ermorden!
Ich töt ́ mich ab, ich pass ́ mich an,
Tu weder, was ich will, noch kann.
So kriegt mich lebend keiner, doch
Als lebend ́ge Leiche taug ́ ich noch.
Dann bin ich still. Ich lach ́ ironisch.
Immer wieder.
Immer wieder.
Doch dann ist sie wieder da,
Wo Mut, frecher Mut, grade eben war!
Der Morgen scheint ein wenig heller,
Schau ́ ich hinaus aus meinem Keller.
Doch die Tür fällt zu. In Dunkelheit
Seh ́ ich den Schimmer nicht. Nur Nichtigkeit.
Wut. Diese Wut. Sie ist wieder da!
Sie reißt an mir. Sie zerrt mich nieder,
Sie beißt sich fest, hält meine Glieder,
Umarmt mich wütig-wunderbar!
Sie will schreien, will zerstören,
Sie will raus, sie will vernichten,
Sie will nur brüll ́n und nie mehr hören!
Jene nur, die ihr beipflichten.
Doch ich lass ́ sie nicht.
Ich schlucke wieder,
Versteck ́ mich hinter einem Lächeln
Voll von bitt ́rer Ironie.
Immer wieder.
Immer wieder muss ich weichen,
Mich selbst verrenken und verrecken!
Im Keller stapeln sich die Leichen
Meiner Fehler und sie strecken
Ihre Hände nach mir aus,
Um mich wieder zu ergreifen,
Mich von Tag zu Tag zu schleifen.
Im Gestern bleib ́ ich. Das Heut ́ ein Graus,
Von morgen nur ein blasser Schimmer,
Den ich mir verbiet ́ zu träumen,
Denn Träume war ́n und bleiben immer
Hindernisse, die zu räumen
Sich das Leben aufgetragen.
Das Leben ist die Monsterwelle,
Die jene, die zu fahren wagen
Mit kühnen Träumen auf der Schwelle
Zwischen Hoffnung, Angst und Zagen,
Endlich gnadenlos zermalmt und kaut,
Mit allen Mächten rüber bügelt,
Dich auskotzt, völlig unverdaut
Und sich dann nicht einmal zügelt,
Den hohen Hintern aufzureißen
Und dir gälend ins Gesicht zu scheißen.
Das ist Leben, das Verrenken,
Weitermachen, Funktionieren,
Sich von sich stets abzulenken,
Sich langsam schleichend zu ermorden!
Ich töt ́ mich ab, ich pass ́ mich an,
Tu weder, was ich will, noch kann.
So kriegt mich lebend keiner, doch
Als lebend ́ge Leiche taug ́ ich noch.
Dann bin ich still. Ich lach ́ ironisch.
Immer wieder.
Immer wieder.
Doch dann ist sie wieder da,
Wo Mut, frecher Mut, grade eben war!
Der Morgen scheint ein wenig heller,
Schau ́ ich hinaus aus meinem Keller.
Doch die Tür fällt zu. In Dunkelheit
Seh ́ ich den Schimmer nicht. Nur Nichtigkeit.
Arbeitstitel Diamant
Ihr Herz ist rein wie Diamant
Sie steht allein am Straßenrand
Die Menschen ziehn an ihr vorbei
als wär sie ihnen einerlei
Im güldenen Laternenlicht
sieht sie den Sternenhimmel nicht
Ihr Kleid schimmert wie Diamant
sie sieht sich Instagrampics an
Ein Junge kommt an ihr vorbei
und ihm ist sie nicht einerlei
doch starrt das Mädchen ganz fixiert
auf ihren Display fasziniert
Die hat wohl grade keine Zeit
denkt er, und geht an ihr vorbei
Er blickt sich auch noch zwei Mal um
doch sie bemerkt ihn nicht, zu dumm
Als sie daheim vor'm Spiegel stand
fühlt' sie sich rein wie Diamant
Die Haare saßen so perfekt
Das Makeup und die Highheels: check ✔
Doch in dem Club der Innenstadt
war niemand, der "zugesagt" hat'
Da war nur so ein blöder Arsch
an den sie nicht mehr denken darf
Ein Taxi hält am Straßenrand
hebt sie die schmuckbesetzte Hand
Sie fährt allein zu sich nach Haus
Und so sieht also ausgehn aus?
Ihr Herz ist rein wie Diamant
Sie steht allein am Straßenrand
Die Menschen ziehn an ihr vorbei
als wär sie ihnen einerlei
Im güldenen Laternenlicht
sieht sie den Sternenhimmel nicht
Ihr Kleid schimmert wie Diamant
sie sieht sich Instagrampics an
Ein Junge kommt an ihr vorbei
und ihm ist sie nicht einerlei
doch starrt das Mädchen ganz fixiert
auf ihren Display fasziniert
Die hat wohl grade keine Zeit
denkt er, und geht an ihr vorbei
Er blickt sich auch noch zwei Mal um
doch sie bemerkt ihn nicht, zu dumm
Als sie daheim vor'm Spiegel stand
fühlt' sie sich rein wie Diamant
Die Haare saßen so perfekt
Das Makeup und die Highheels: check ✔
Doch in dem Club der Innenstadt
war niemand, der "zugesagt" hat'
Da war nur so ein blöder Arsch
an den sie nicht mehr denken darf
Ein Taxi hält am Straßenrand
hebt sie die schmuckbesetzte Hand
Sie fährt allein zu sich nach Haus
Und so sieht also ausgehn aus?