Die Vigilanz verloht
Glühend brichst du, brennend unter meine Haut;
in schwelendem Rausch überrennst du diese letzte Feste.
Die letzte Wacht senkt bezwungen ihren Blick.
Wir stürzen in flammende Laken –
ich gebe auf und deine Haut wird mein.
Glühend brichst du, brennend unter meine Haut;
in schwelendem Rausch überrennst du diese letzte Feste.
Die letzte Wacht senkt bezwungen ihren Blick.
Wir stürzen in flammende Laken –
ich gebe auf und deine Haut wird mein.
Die gleichen Hände
Bonjourno, einen Kaffee bitte,
aber ja, wie immer,
aber nein, kein Cognac,
Spaßvogel.
Der Blick flattert durch den Raum,
Unsicherheit über deine Wichtigkeit,
ja, wir haben dich vermisst,
natürlich.
Bestätigung.
Der Blick setzt sich,
du beginnst zu erzählen.
Von draußen, unter der Brücke,
Fred ist im Knast und der Winter ist kalt
Aber es geht weiter,
so ist das nunmal,
so ist das nunmal?
Mein Kopf findet keine angemessenen Worte,
keine angemessenen Worte,
um deinen Blick festzuhalten,
du siehst umher,
ich sehe deine Unruhe keimen.
Du erzählst weiter,
deine Finger fahren über den Tisch.
Ich versuche dir zu folgen,
verheddere mich in deinen Geschichten.
Deine Tage fließen ineinander über,
nur deine Hände sind starr,
starr von der Kälte dort draußen.
Wird eine halbe Stunde hier drin reichen, sie aufzuwärmen?
Deine Finger umschließen die Tasse,
lange Finger,
gegerbte Haut.
Kann man an den Händen die Geschichten der Menschen ablesen?
Sagen mir deine Hände, dass du trinkst?
Dass sie nachts Halt auf dem Asphalt suchen?
Und während du nach Sätzen suchst,
die keine Lügen sichtbar machen,
keine Lücken lassen,
sehe ich auf deine Hände,
deine Hände auf dem Tisch,
die Hände meines Großvaters auf dem Tisch.
Warum habt ihr die gleichen Hände?
Die gleichen Hände gehabt?
Hat man den Fingern meines Großvaters das Töten angesehen?
Dass sie Kinderwangen gestreichelt haben
Frauen liebkost?
Warum habt ihr die gleichen Hände?
Bonjourno, einen Kaffee bitte,
aber ja, wie immer,
aber nein, kein Cognac,
Spaßvogel.
Der Blick flattert durch den Raum,
Unsicherheit über deine Wichtigkeit,
ja, wir haben dich vermisst,
natürlich.
Bestätigung.
Der Blick setzt sich,
du beginnst zu erzählen.
Von draußen, unter der Brücke,
Fred ist im Knast und der Winter ist kalt
Aber es geht weiter,
so ist das nunmal,
so ist das nunmal?
Mein Kopf findet keine angemessenen Worte,
keine angemessenen Worte,
um deinen Blick festzuhalten,
du siehst umher,
ich sehe deine Unruhe keimen.
Du erzählst weiter,
deine Finger fahren über den Tisch.
Ich versuche dir zu folgen,
verheddere mich in deinen Geschichten.
Deine Tage fließen ineinander über,
nur deine Hände sind starr,
starr von der Kälte dort draußen.
Wird eine halbe Stunde hier drin reichen, sie aufzuwärmen?
Deine Finger umschließen die Tasse,
lange Finger,
gegerbte Haut.
Kann man an den Händen die Geschichten der Menschen ablesen?
Sagen mir deine Hände, dass du trinkst?
Dass sie nachts Halt auf dem Asphalt suchen?
Und während du nach Sätzen suchst,
die keine Lügen sichtbar machen,
keine Lücken lassen,
sehe ich auf deine Hände,
deine Hände auf dem Tisch,
die Hände meines Großvaters auf dem Tisch.
Warum habt ihr die gleichen Hände?
Die gleichen Hände gehabt?
Hat man den Fingern meines Großvaters das Töten angesehen?
Dass sie Kinderwangen gestreichelt haben
Frauen liebkost?
Warum habt ihr die gleichen Hände?
Durch Glas steigen
Über mir hängt 'ne Barriere,
Ich komm nicht weiter hoch.
Ich möchte weiter steigen, doch
Sie lässt mich nicht.
Gemeinerweise lässt sie mir die Sicht,
Sodass ich seh', wo ich jetzt wäre,
Befänd' sie sich da nicht.
Doch sie bleibt.
Ich hab die Barriere nie schlecht gefunden,
Da man so nicht zu hoch steigt,
Aber jetzt hängt sie viel zu weit unten.
Ich glaub' fast, noch gestern hing sie weiter oben.
Wahrscheinlich sinkt sie ewig
Und irgendwann drückt sie mich in den Boden.
Über mir hängt 'ne Barriere,
Ich komm nicht weiter hoch.
Ich möchte weiter steigen, doch
Sie lässt mich nicht.
Gemeinerweise lässt sie mir die Sicht,
Sodass ich seh', wo ich jetzt wäre,
Befänd' sie sich da nicht.
Doch sie bleibt.
Ich hab die Barriere nie schlecht gefunden,
Da man so nicht zu hoch steigt,
Aber jetzt hängt sie viel zu weit unten.
Ich glaub' fast, noch gestern hing sie weiter oben.
Wahrscheinlich sinkt sie ewig
Und irgendwann drückt sie mich in den Boden.
Innen und Außen
Jacob betrachtete Renée als sie vom Bett aufstand und Jacobs Hemd anzog: „Komm wieder zurück ins Bett.“
Renée lächelte: „Du weißt, wie gerne ich das machen würde, aber ich muss los. Ich hab in der ersten Stunde Mathe und ich darf auf keinen Fall zu spät kommen.“
Jacob wandte seinen Blick ab. Er mochte es nicht, wenn Renée von der Schule sprach.
Während Renée sich duschte, kochte Jacob Kaffee und klebte sich ein Nikotinpflaster auf den Arm.
Er setzte sich mit seiner Tasse an den Küchentisch und las in der Zeitung. Wenige Minuten später stand Renée angezogen und mit nassen Haaren im Türrahmen.
„Ich geh jetzt los“, sagte sie während sie sich ihre Schuhe anzog.
„Föhn dir bitte noch die Haare. Draußen ist es kalt.“
„Keine Zeit.“
Jacob seufzte und legte die Zeitung auf den Tisch. Er ging zu ihr und gab ihr einen Kuss. Sie lächelten sich verliebt an, dann verließ sie die Wohnung.
Jacob aß kein Frühstück. Früher hatte er immer Gewichtsprobleme gehabt, deshalb ließ er seit vielen Jahren das Frühstück aus. Eine ganze Zeit lang hatte er eine Zigarette zum Frühstück, doch auch die gewöhnte er sich nun ab – für Renée.
In der zweiten Etage der Maisonettewohnung war ein Atelier mit Dachfenstern. Dort malte er den ganzen Vormittag bis zum Nachmittag. Manchmal auch bis in den Abend oder bis in die Nacht.
Seine Wohnung war nicht sehr groß. Er hatte eine kleine Küche, ein noch viel kleineres Badezimmer, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und sein Atelier.
Überall standen Bücher und an der Wand hingen Bilder, sowohl alte als auch moderne Kunst. Er selber malte Porträts von Menschen auf der ganzen Welt. Jacob war im Winter, wenn es ihm in Deutschland zu kalt war, auf Reisen und fotografierte verschiedene Menschen. Egal welches Geschlecht, welches Alter, ob streng religiös, konservativ oder alternativ.
Im Frühling, Sommer und Herbst malte er die Porträts mit Ölfarben auf Leinwand und änderte die ein oder andere Sache nach seinem Geschmack. Er konzentrierte sich auf eine Besonderheit – das konnte ein Lächeln, eine Zornesfalte oder Sommersprossen sein. Diese Eigenschaft stellte er in den Vordergrund.
weiterlesen...
Jacob betrachtete Renée als sie vom Bett aufstand und Jacobs Hemd anzog: „Komm wieder zurück ins Bett.“
Renée lächelte: „Du weißt, wie gerne ich das machen würde, aber ich muss los. Ich hab in der ersten Stunde Mathe und ich darf auf keinen Fall zu spät kommen.“
Jacob wandte seinen Blick ab. Er mochte es nicht, wenn Renée von der Schule sprach.
Während Renée sich duschte, kochte Jacob Kaffee und klebte sich ein Nikotinpflaster auf den Arm.
Er setzte sich mit seiner Tasse an den Küchentisch und las in der Zeitung. Wenige Minuten später stand Renée angezogen und mit nassen Haaren im Türrahmen.
„Ich geh jetzt los“, sagte sie während sie sich ihre Schuhe anzog.
„Föhn dir bitte noch die Haare. Draußen ist es kalt.“
„Keine Zeit.“
Jacob seufzte und legte die Zeitung auf den Tisch. Er ging zu ihr und gab ihr einen Kuss. Sie lächelten sich verliebt an, dann verließ sie die Wohnung.
Jacob aß kein Frühstück. Früher hatte er immer Gewichtsprobleme gehabt, deshalb ließ er seit vielen Jahren das Frühstück aus. Eine ganze Zeit lang hatte er eine Zigarette zum Frühstück, doch auch die gewöhnte er sich nun ab – für Renée.
In der zweiten Etage der Maisonettewohnung war ein Atelier mit Dachfenstern. Dort malte er den ganzen Vormittag bis zum Nachmittag. Manchmal auch bis in den Abend oder bis in die Nacht.
Seine Wohnung war nicht sehr groß. Er hatte eine kleine Küche, ein noch viel kleineres Badezimmer, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und sein Atelier.
Überall standen Bücher und an der Wand hingen Bilder, sowohl alte als auch moderne Kunst. Er selber malte Porträts von Menschen auf der ganzen Welt. Jacob war im Winter, wenn es ihm in Deutschland zu kalt war, auf Reisen und fotografierte verschiedene Menschen. Egal welches Geschlecht, welches Alter, ob streng religiös, konservativ oder alternativ.
Im Frühling, Sommer und Herbst malte er die Porträts mit Ölfarben auf Leinwand und änderte die ein oder andere Sache nach seinem Geschmack. Er konzentrierte sich auf eine Besonderheit – das konnte ein Lächeln, eine Zornesfalte oder Sommersprossen sein. Diese Eigenschaft stellte er in den Vordergrund.
weiterlesen...
Fragmentarische Weisheit
Ich will weise werden. Ein Fakt.
Ein Ziel, ein Statement gleichermaßen.
Hybris. Wahnwitz. Ein hohler Takt
Von Trommlern, die woanders saßen.
Nicht hier, nicht bei mir,
Kein Wort, nicht ein Blick.
Was schulde ich, schulde ich dir,
Hab´ ich euch im Genick?
Menschen, kein Mensch,
Keine Maske, kein Spiel,
Keine Wirrnis. Dezent
Wird mein Zustand labil.
Die Flucht hinaus? Die Flucht hinein,
Alle Türen verriegeln, nicht anwesend sein?
Stabilität, die innere Stärke,
Kein Staub, der verweht, innere Härte,
Sich selbst unerbittlich,
Den and´ren verzeihlich.
Weise werden.
Sich akzeptieren, dann negieren,
Alles, was man war, verlieren,
Verschwimmend die Grenze,
Verschwomm´ne Konturen,
Man verbraucht keinen Raum,
Hinterlässt keine Spuren,
Verschmilzt und verschwindet,
Sich selbst nur ein Schatten,
Den and´ren die Welt,
Die sie so voll nie hatten,
Die jeder für unerreichbar hält.
Weise geworden?
Ein Fels in der Brandung?
Ein Bäumchen, das wächst,
Sich versteigt und vernetzt,
An and´re gebunden, unumwunden,
Verletzlich und angreifbar.
Durch and´re gestützt oder geschlagen.
Wächst man an sich? Beim stützenden Tragen?
So viel zu wissen, so viel zu fragen,
Um weise zu werden?
Nichts verstanden, nichts geseh´n.
Hybris. Wahnwitz. Verkehrtes Ziel.
Ich will weise werden. Ein Fakt.
Ein Ziel, ein Statement gleichermaßen.
Hybris. Wahnwitz. Ein hohler Takt
Von Trommlern, die woanders saßen.
Nicht hier, nicht bei mir,
Kein Wort, nicht ein Blick.
Was schulde ich, schulde ich dir,
Hab´ ich euch im Genick?
Menschen, kein Mensch,
Keine Maske, kein Spiel,
Keine Wirrnis. Dezent
Wird mein Zustand labil.
Die Flucht hinaus? Die Flucht hinein,
Alle Türen verriegeln, nicht anwesend sein?
Stabilität, die innere Stärke,
Kein Staub, der verweht, innere Härte,
Sich selbst unerbittlich,
Den and´ren verzeihlich.
Weise werden.
Sich akzeptieren, dann negieren,
Alles, was man war, verlieren,
Verschwimmend die Grenze,
Verschwomm´ne Konturen,
Man verbraucht keinen Raum,
Hinterlässt keine Spuren,
Verschmilzt und verschwindet,
Sich selbst nur ein Schatten,
Den and´ren die Welt,
Die sie so voll nie hatten,
Die jeder für unerreichbar hält.
Weise geworden?
Ein Fels in der Brandung?
Ein Bäumchen, das wächst,
Sich versteigt und vernetzt,
An and´re gebunden, unumwunden,
Verletzlich und angreifbar.
Durch and´re gestützt oder geschlagen.
Wächst man an sich? Beim stützenden Tragen?
So viel zu wissen, so viel zu fragen,
Um weise zu werden?
Nichts verstanden, nichts geseh´n.
Hybris. Wahnwitz. Verkehrtes Ziel.
Es bröckelt und löst sich auf
Fällt mir schwer mich an die Contras zu erinnern
Mein Gehirn fängt an das "NO WAY"-Schild auseinanderzuzimmern
Merke wie ich Rede
Zu viel
Zu laut
Weiß so viel und doch rein gar nichts
Komme aus dem Tritt
Mit jedem wackeligen Schritt
Weiß nich ob ich mich gut oder komisch fühlen soll
Ist das jetzt so wundervoll?
...ja...
Fällt mir schwer mich an die Contras zu erinnern
Mein Gehirn fängt an das "NO WAY"-Schild auseinanderzuzimmern
Merke wie ich Rede
Zu viel
Zu laut
Weiß so viel und doch rein gar nichts
Komme aus dem Tritt
Mit jedem wackeligen Schritt
Weiß nich ob ich mich gut oder komisch fühlen soll
Ist das jetzt so wundervoll?
...ja...