Gratwanderungen können sehr Kräftezehrende Momente in unsereM Leben markieren. Schließlich meint eine Gratwanderung gewissermaßen, den Weg zwischen zwei Extremen zu finden. Doch aus dieser Erfahrung kann mensch auch jede menge Lernen.
Adelnde Angst
Ein Mensch:
Die Wahrheit ist: Ich habe Angst. Entsetzliche Angst, dass es schief gehen könnte. Am liebsten würde ich das natürlich einfach wegschieben, nicht darüber nachdenken, die Angst verdrängen, denn ich weiß, dass sie nichts bringt.
Ein anderer:
Aber?
Ein Mensch:
Aber ich denke auch: Fühle die Angst, bevor sie dich fühlen lässt, dass du sie verdrängt hast. Ängste lassen sich nicht einfach verdrängen. Irgendwann suchen sie sich ihren Weg an die Oberfläche und brechen sich ihre Bahn dann, wenn du ihnen nicht begegnen kannst.
Ein anderer:
Ach so.
Ein Mensch:
Ja. Ängste zu unterdrücken, braucht innere Kraft und Ausgeglichenheit. Sobald die Kraft aber fehlt, weil vieles auf einen einstürzt, fehlt auch der selbst gemachte Schutzpanzer und dann holt dich alles ein. Und dann versinkst du, dann brichst du zusammen, weil du dich mit den Dingen, die du fürchtest, niemals konfrontiert hast und nicht weißt, wie damit umzugehen ist.
Ein anderer:
Die Kunst besteht also darin, den Zeitpunkt der Konfrontation selbst zu bestimmen, damit es dich nicht verzehrt.
Ein Mensch:
Richtig.
Ein anderer:
Und das versuchst du gerade?
Ein Mensch:
Ja.
Ein anderer:
Wovor hast du denn Angst?
Ein Mensch:
Angst davor, dass ich sie verlieren könnte. Weil ich wegziehe.
Ein anderer:
Verstehe. Ich denke, dass das nur natürlich ist.
Ein Mensch:
Sicherlich. Wer kennt nicht die Angst, zu verlieren, was einem teuer ist. Aber ich muss irgendwie einen Umgang damit finden.
Ein anderer:
Und was schlägst du vor?
Ein Mensch:
Ich weiß es nicht genau. Ich weiß, wie gesagt, dass mich die Angst nicht weiter bringt. Das einzige, was mich weiter bringt, ist Glaube und Vertrauen in unsere Sache. Aber deshalb die Angst komplett zu verunglimpfen, ist halt auch der falsche Weg. Der richtige Weg liegt irgendwo dazwischen.
Ein anderer:
Sieht mir ja nach einer schmalen Gratwanderung aus.
Ein Mensch:
Ja, total. Auf einmal muss jeder Schritt gut überlegt sein. Nicht rechts abweichen, nicht links abweichen, sondern vorsichtig geradeaus gehen, nicht beginnen zu rennen und immer wieder nach hinten schauen und sich vergewissern, dass der eingeschlagene Weg noch der richtige ist.
Ein anderer:
Du musst also im richtigen Maß deine Angst fühlen und dennoch deinen Glauben an eure Sache behalten?
Ein Mensch:
Genau.
Ein anderer:
Menschliches Leiden fordert viel von einem ab, wenn es nur eine Art gibt, damit richtig umzugehen.
Ein Mensch:
Das kann ich nicht sagen. Für mich ist das die richtige Methode, weil ich eine reflektierter und grüblerischer Mensch bin. Für andere ist es vielleicht besser, einfach nach vorne zu stürmen. Aber mehr als die Verlustangst fürchte ich, hilflos von ihr übermannt zu werden. Das scheint mir das größere Übel, also versuche ich mich an dieser Gratwanderung.
Ein anderer:
Warum kannst du denn nicht einfach an das Gute glauben?
Ein Mensch:
Ich bin einfach nicht der Mensch dazu. Ich bin ein Skeptiker. Ich will mich nicht in falschen Hoffnungen wägen, die dann enttäuscht werden, denn das schmerzt umso mehr. Lieber lasse ich die Zukunft offen und versuche, was immer da kommen mag, bestmöglich zu bewältigen.
Ein anderer:
Selbst wenn dich also die Hoffnung jetzt stützen könnte, willst du dich ihr nicht komplett hingeben, aus Angst, dass du zu einem späteren Zeitpunkt enttäuscht oder von Ängsten überrannt werden könntest.
Ein Mensch:
Genau.
Ein anderer:
Das ist sehr weitsichtig.
Ein Mensch:
Ja. Das denke ich auch.
Ein anderer:
Und sehr wahnhaft.
Ein Mensch:
Wie meinst du das?
Ein anderer:
Du unterliegst einem Kontrollwahn. Größer als deine Verlustangst ist, wie du gerade sagtest, nämlich deine Angst vor Kontrollverlust.
Ein Mensch:
Das stimmt. Und?
Ein anderer:
Du willst zu jedem Zeitpunkt dafür sorgen, dass du auf etwaige emotionale Probleme auf irgendeine Weise vorbereitet bist.
Ein Mensch:
Was ist so schlimm daran?
Ein anderer:
Es ist vermessen. Denn in meinen Augen misst du deinen Ängsten die falsche Gewichtung bei. Sollte nicht vor deiner Angst vor Kontrollverlust die Angst stehen, sie zu verlieren?
Ein Mensch:
Ich weiß nicht. Ich verstehe, worauf du hinaus willst, aber wichte ich die Ängste andersherum, belaste ich doch unsere Beziehung stark, zumal ich – wie du ja selbst sagtest – wenig an der Situation ändern kann. Ich kann nicht beeinflussen, wo sich unsere Beziehung hinbewegen wird, wenn ich wegziehe. Ich kann doch einzig meinen Umgang damit ändern. Deshalb versuche ich an meiner Angst vor Kontrollverlust zu arbeiten, denn mit ihr kann ich mich konstruktiv konfrontieren. Die Angst, sie zu verlieren, kann mir nur die Zeit nehmen.
Ein anderer:
Verstehe. Das ist was Wahres dran.
Ein Mensch:
Danke, dass du das auch so siehst. Dennoch geben mir deine Worte zu denken, denn ich bin in der Tat ein Kontrollfreak. Aber Liebe lässt sich nicht kontrollieren. Ich kann mich ihr nur hingeben und zusehen, was sie mit mir tut. Ich kann mich nur ihr hingeben und für jeden schönen Moment danken, den wir zusammen haben.
Ein anderer:
Ihr Menschen habt es schon nicht leicht. Euch werden so viele Stolpersteine in den Weg gelegt und die Gratwanderung erscheint mir so aussichtslos.
Ein Mensch:
Möglich. Wir können an vielem zerbrechen. Aber wenn wir daran wachsen, sind es diese Stolpersteine und dieser schmale Weg, der uns am Ende zu Göttern macht.
Ein anderer:
Göttlicher als Götter?
Ein Mensch:
Ein vollkommenes Wesen ohne Probleme ist beneidenswert, aber was hat ein Gott jemals für seine Göttlichkeit getan? Sie wurde ihm ja geschenkt.
Ein anderer:
Das stimmt.
Ein Mensch:
Uns Menschen kann unsere Tat adeln, wenn wir es richtig anzustellen wissen. Und der Mensch, der sich den Grat mühevoll erkämpfen musste und am Ende oben steht, ist der nicht göttlicher als ein Gott selbst?
Ein Mensch:
Die Wahrheit ist: Ich habe Angst. Entsetzliche Angst, dass es schief gehen könnte. Am liebsten würde ich das natürlich einfach wegschieben, nicht darüber nachdenken, die Angst verdrängen, denn ich weiß, dass sie nichts bringt.
Ein anderer:
Aber?
Ein Mensch:
Aber ich denke auch: Fühle die Angst, bevor sie dich fühlen lässt, dass du sie verdrängt hast. Ängste lassen sich nicht einfach verdrängen. Irgendwann suchen sie sich ihren Weg an die Oberfläche und brechen sich ihre Bahn dann, wenn du ihnen nicht begegnen kannst.
Ein anderer:
Ach so.
Ein Mensch:
Ja. Ängste zu unterdrücken, braucht innere Kraft und Ausgeglichenheit. Sobald die Kraft aber fehlt, weil vieles auf einen einstürzt, fehlt auch der selbst gemachte Schutzpanzer und dann holt dich alles ein. Und dann versinkst du, dann brichst du zusammen, weil du dich mit den Dingen, die du fürchtest, niemals konfrontiert hast und nicht weißt, wie damit umzugehen ist.
Ein anderer:
Die Kunst besteht also darin, den Zeitpunkt der Konfrontation selbst zu bestimmen, damit es dich nicht verzehrt.
Ein Mensch:
Richtig.
Ein anderer:
Und das versuchst du gerade?
Ein Mensch:
Ja.
Ein anderer:
Wovor hast du denn Angst?
Ein Mensch:
Angst davor, dass ich sie verlieren könnte. Weil ich wegziehe.
Ein anderer:
Verstehe. Ich denke, dass das nur natürlich ist.
Ein Mensch:
Sicherlich. Wer kennt nicht die Angst, zu verlieren, was einem teuer ist. Aber ich muss irgendwie einen Umgang damit finden.
Ein anderer:
Und was schlägst du vor?
Ein Mensch:
Ich weiß es nicht genau. Ich weiß, wie gesagt, dass mich die Angst nicht weiter bringt. Das einzige, was mich weiter bringt, ist Glaube und Vertrauen in unsere Sache. Aber deshalb die Angst komplett zu verunglimpfen, ist halt auch der falsche Weg. Der richtige Weg liegt irgendwo dazwischen.
Ein anderer:
Sieht mir ja nach einer schmalen Gratwanderung aus.
Ein Mensch:
Ja, total. Auf einmal muss jeder Schritt gut überlegt sein. Nicht rechts abweichen, nicht links abweichen, sondern vorsichtig geradeaus gehen, nicht beginnen zu rennen und immer wieder nach hinten schauen und sich vergewissern, dass der eingeschlagene Weg noch der richtige ist.
Ein anderer:
Du musst also im richtigen Maß deine Angst fühlen und dennoch deinen Glauben an eure Sache behalten?
Ein Mensch:
Genau.
Ein anderer:
Menschliches Leiden fordert viel von einem ab, wenn es nur eine Art gibt, damit richtig umzugehen.
Ein Mensch:
Das kann ich nicht sagen. Für mich ist das die richtige Methode, weil ich eine reflektierter und grüblerischer Mensch bin. Für andere ist es vielleicht besser, einfach nach vorne zu stürmen. Aber mehr als die Verlustangst fürchte ich, hilflos von ihr übermannt zu werden. Das scheint mir das größere Übel, also versuche ich mich an dieser Gratwanderung.
Ein anderer:
Warum kannst du denn nicht einfach an das Gute glauben?
Ein Mensch:
Ich bin einfach nicht der Mensch dazu. Ich bin ein Skeptiker. Ich will mich nicht in falschen Hoffnungen wägen, die dann enttäuscht werden, denn das schmerzt umso mehr. Lieber lasse ich die Zukunft offen und versuche, was immer da kommen mag, bestmöglich zu bewältigen.
Ein anderer:
Selbst wenn dich also die Hoffnung jetzt stützen könnte, willst du dich ihr nicht komplett hingeben, aus Angst, dass du zu einem späteren Zeitpunkt enttäuscht oder von Ängsten überrannt werden könntest.
Ein Mensch:
Genau.
Ein anderer:
Das ist sehr weitsichtig.
Ein Mensch:
Ja. Das denke ich auch.
Ein anderer:
Und sehr wahnhaft.
Ein Mensch:
Wie meinst du das?
Ein anderer:
Du unterliegst einem Kontrollwahn. Größer als deine Verlustangst ist, wie du gerade sagtest, nämlich deine Angst vor Kontrollverlust.
Ein Mensch:
Das stimmt. Und?
Ein anderer:
Du willst zu jedem Zeitpunkt dafür sorgen, dass du auf etwaige emotionale Probleme auf irgendeine Weise vorbereitet bist.
Ein Mensch:
Was ist so schlimm daran?
Ein anderer:
Es ist vermessen. Denn in meinen Augen misst du deinen Ängsten die falsche Gewichtung bei. Sollte nicht vor deiner Angst vor Kontrollverlust die Angst stehen, sie zu verlieren?
Ein Mensch:
Ich weiß nicht. Ich verstehe, worauf du hinaus willst, aber wichte ich die Ängste andersherum, belaste ich doch unsere Beziehung stark, zumal ich – wie du ja selbst sagtest – wenig an der Situation ändern kann. Ich kann nicht beeinflussen, wo sich unsere Beziehung hinbewegen wird, wenn ich wegziehe. Ich kann doch einzig meinen Umgang damit ändern. Deshalb versuche ich an meiner Angst vor Kontrollverlust zu arbeiten, denn mit ihr kann ich mich konstruktiv konfrontieren. Die Angst, sie zu verlieren, kann mir nur die Zeit nehmen.
Ein anderer:
Verstehe. Das ist was Wahres dran.
Ein Mensch:
Danke, dass du das auch so siehst. Dennoch geben mir deine Worte zu denken, denn ich bin in der Tat ein Kontrollfreak. Aber Liebe lässt sich nicht kontrollieren. Ich kann mich ihr nur hingeben und zusehen, was sie mit mir tut. Ich kann mich nur ihr hingeben und für jeden schönen Moment danken, den wir zusammen haben.
Ein anderer:
Ihr Menschen habt es schon nicht leicht. Euch werden so viele Stolpersteine in den Weg gelegt und die Gratwanderung erscheint mir so aussichtslos.
Ein Mensch:
Möglich. Wir können an vielem zerbrechen. Aber wenn wir daran wachsen, sind es diese Stolpersteine und dieser schmale Weg, der uns am Ende zu Göttern macht.
Ein anderer:
Göttlicher als Götter?
Ein Mensch:
Ein vollkommenes Wesen ohne Probleme ist beneidenswert, aber was hat ein Gott jemals für seine Göttlichkeit getan? Sie wurde ihm ja geschenkt.
Ein anderer:
Das stimmt.
Ein Mensch:
Uns Menschen kann unsere Tat adeln, wenn wir es richtig anzustellen wissen. Und der Mensch, der sich den Grat mühevoll erkämpfen musste und am Ende oben steht, ist der nicht göttlicher als ein Gott selbst?
Begrabene Gassen
Ornamente brauchen
kein Inhaltsverzeichnis.
Aber heißt euch deshalb
das schnöde,
das lieblose
Schichten rauer Seide und
stumpfen Samtes
Schöngeist?
Kein Turm transzendiert,
wenn pure Effizienz der Mörtel ist.
Harte Linien schlagen nur graue Wunden -
in den Himmel;
in die Städte.
Ornamente brauchen
kein Inhaltsverzeichnis.
Aber heißt euch deshalb
das schnöde,
das lieblose
Schichten rauer Seide und
stumpfen Samtes
Schöngeist?
Kein Turm transzendiert,
wenn pure Effizienz der Mörtel ist.
Harte Linien schlagen nur graue Wunden -
in den Himmel;
in die Städte.
Schritte
Ein so schmaler Pfad,
ein furchtbar winzig Steg.
Nur so wenig Platz
für einen langen Weg.
Auf dieser Planke
balanciert sie voran
langsam und mühvoll,
jeder Fußtritt nach Plan.
Fester Schritt auf der Mauer
doch die Abgründe locken;
sie wüten und zerren
und wollen sie stoppen.
Links ist es grell,
links ist es laut;
mit Menschen gestaut,
ist alles zu schnell.
Sie schreien und rufen,
sie drängen nah heran
an die sichere Wand,
nur Kreischen und Fluchen.
Der Lärm erfüllt die stickige Luft,
sie sind zusammengedrängt
zwischen fremden Körpern eingezwängt;
es gibt keinen Weg zur Flucht.
Sie bestürmen die Mauer
bringen alles zum Wanken;
sie wollen keine Schranken,
ihr Geruch ist oben sauer.
Rechts ist es finster
eisig und auch kalt,
Wind beißt wie Ginster,
heult auf wie Geister.
Das Dunkel ist dick
man sieht nicht mehr hindurch,
ein eiskalter Tick,
von Krallen gerissen.
Stimmen, die hier, da, wispern,
alte, gefürchtet, vertraut
verbreiten schon ihr Lüstern
an den unruhig Pfad heran.
Winde rütteln und reißen
an dem schmalen Grat,
in festes Gemäuer sie beißen
um die Wandelnde zu stürzen.
Doch diese geht weiter,
ertastet jeden Schritt;
der Weg führt nach vorne,
sie sieht nicht mehr zurück.
Die Abgründe zerren
sie ziehen schwer an ihr
da sie schwankt und sie flucht,
doch noch wankt sie stabil.
Denn sie tippt und sie tappt
verlagert ihr Gewicht
hier zwischen dem Tag und der Nacht
nur eine Seite will sie nicht.
Und weit in der Ferne
da wird der Weg breiter,
dort strahlen funkelnde Sterne
und die Sonne lacht schon heiter.
Da sieht sie die Menschen,
die lachen und winken
Familie, Freunde ohne Grenzen;
sie darf jetzt nur nicht mehr versinken.
Denn ist der Grat auch schmal,
noch Ewigkeiten weit,
es bleibt eine eigne Wahl
und den Rest, den macht die Zeit.
Ein so schmaler Pfad,
ein furchtbar winzig Steg.
Nur so wenig Platz
für einen langen Weg.
Auf dieser Planke
balanciert sie voran
langsam und mühvoll,
jeder Fußtritt nach Plan.
Fester Schritt auf der Mauer
doch die Abgründe locken;
sie wüten und zerren
und wollen sie stoppen.
Links ist es grell,
links ist es laut;
mit Menschen gestaut,
ist alles zu schnell.
Sie schreien und rufen,
sie drängen nah heran
an die sichere Wand,
nur Kreischen und Fluchen.
Der Lärm erfüllt die stickige Luft,
sie sind zusammengedrängt
zwischen fremden Körpern eingezwängt;
es gibt keinen Weg zur Flucht.
Sie bestürmen die Mauer
bringen alles zum Wanken;
sie wollen keine Schranken,
ihr Geruch ist oben sauer.
Rechts ist es finster
eisig und auch kalt,
Wind beißt wie Ginster,
heult auf wie Geister.
Das Dunkel ist dick
man sieht nicht mehr hindurch,
ein eiskalter Tick,
von Krallen gerissen.
Stimmen, die hier, da, wispern,
alte, gefürchtet, vertraut
verbreiten schon ihr Lüstern
an den unruhig Pfad heran.
Winde rütteln und reißen
an dem schmalen Grat,
in festes Gemäuer sie beißen
um die Wandelnde zu stürzen.
Doch diese geht weiter,
ertastet jeden Schritt;
der Weg führt nach vorne,
sie sieht nicht mehr zurück.
Die Abgründe zerren
sie ziehen schwer an ihr
da sie schwankt und sie flucht,
doch noch wankt sie stabil.
Denn sie tippt und sie tappt
verlagert ihr Gewicht
hier zwischen dem Tag und der Nacht
nur eine Seite will sie nicht.
Und weit in der Ferne
da wird der Weg breiter,
dort strahlen funkelnde Sterne
und die Sonne lacht schon heiter.
Da sieht sie die Menschen,
die lachen und winken
Familie, Freunde ohne Grenzen;
sie darf jetzt nur nicht mehr versinken.
Denn ist der Grat auch schmal,
noch Ewigkeiten weit,
es bleibt eine eigne Wahl
und den Rest, den macht die Zeit.
Ick pfeiff uff Berlin
Ick broche Berlin nich
denk ick mir frierend
wenn die Ringbahn mal wieder
wegen Schneefall nich‘ fährt
Jetzte im Sand am Strand zu liegen
irgendwo am Meer im Süden
wäre doch eijentlich och nicht verkehrt
Ick pfeiff uff meene Heimatstadt
Die machen jeden Freiraum platt
der wem mal wat bedeutet hat
und um die Fusion bauen sie einen Stacheldrahtzaun
die Kommis mal wieder, man globt dit kaum
Die Bullen sprengen in Rekordzeit, wat wir schaffen
Die Schönheit der Kreativität
wenn etwas Freies und Wildes entsteht
dürfen sie ja jar nicht raffen
Doch sollte nun eener zu sagen wagen
ick würd meen Berlin nich lieben
dann wäre did schamlos übertrieben
Uff‘m Kurfürstendamm lass ick los, wat mir quält
Lebe das Leben, wie‘s mir jefällt
Die Kuppel des Fernsehturms hängt in den Wolken
Im Schneetreiben tanzend blicke ick zu ihr hoch
während um mich herum der Alltag tobt
Ick broche Berlin nich
denk ick mir frierend
wenn die Ringbahn mal wieder
wegen Schneefall nich‘ fährt
Jetzte im Sand am Strand zu liegen
irgendwo am Meer im Süden
wäre doch eijentlich och nicht verkehrt
Ick pfeiff uff meene Heimatstadt
Die machen jeden Freiraum platt
der wem mal wat bedeutet hat
und um die Fusion bauen sie einen Stacheldrahtzaun
die Kommis mal wieder, man globt dit kaum
Die Bullen sprengen in Rekordzeit, wat wir schaffen
Die Schönheit der Kreativität
wenn etwas Freies und Wildes entsteht
dürfen sie ja jar nicht raffen
Doch sollte nun eener zu sagen wagen
ick würd meen Berlin nich lieben
dann wäre did schamlos übertrieben
Uff‘m Kurfürstendamm lass ick los, wat mir quält
Lebe das Leben, wie‘s mir jefällt
Die Kuppel des Fernsehturms hängt in den Wolken
Im Schneetreiben tanzend blicke ick zu ihr hoch
während um mich herum der Alltag tobt