HIER FINDEST DU Lyrik ZUM THEMA "GRATWANDERUNGEN".
Begrabene Gassen
Ornamente brauchen
kein Inhaltsverzeichnis.
Aber heißt euch deshalb
das schnöde,
das lieblose
Schichten rauer Seide und
stumpfen Samtes
Schöngeist?
Kein Turm transzendiert,
wenn pure Effizienz der Mörtel ist.
Harte Linien schlagen nur graue Wunden -
in den Himmel;
in die Städte.
Ornamente brauchen
kein Inhaltsverzeichnis.
Aber heißt euch deshalb
das schnöde,
das lieblose
Schichten rauer Seide und
stumpfen Samtes
Schöngeist?
Kein Turm transzendiert,
wenn pure Effizienz der Mörtel ist.
Harte Linien schlagen nur graue Wunden -
in den Himmel;
in die Städte.
Schritte
Ein so schmaler Pfad,
ein furchtbar winzig Steg.
Nur so wenig Platz
für einen langen Weg.
Auf dieser Planke
balanciert sie voran
langsam und mühvoll,
jeder Fußtritt nach Plan.
Fester Schritt auf der Mauer
doch die Abgründe locken;
sie wüten und zerren
und wollen sie stoppen.
Links ist es grell,
links ist es laut;
mit Menschen gestaut,
ist alles zu schnell.
Sie schreien und rufen,
sie drängen nah heran
an die sichere Wand,
nur Kreischen und Fluchen.
Der Lärm erfüllt die stickige Luft,
sie sind zusammengedrängt
zwischen fremden Körpern eingezwängt;
es gibt keinen Weg zur Flucht.
Sie bestürmen die Mauer
bringen alles zum Wanken;
sie wollen keine Schranken,
ihr Geruch ist oben sauer.
Rechts ist es finster
eisig und auch kalt,
Wind beißt wie Ginster,
heult auf wie Geister.
Das Dunkel ist dick
man sieht nicht mehr hindurch,
ein eiskalter Tick,
von Krallen gerissen.
Stimmen, die hier, da, wispern,
alte, gefürchtet, vertraut
verbreiten schon ihr Lüstern
an den unruhig Pfad heran.
Winde rütteln und reißen
an dem schmalen Grat,
in festes Gemäuer sie beißen
um die Wandelnde zu stürzen.
Doch diese geht weiter,
ertastet jeden Schritt;
der Weg führt nach vorne,
sie sieht nicht mehr zurück.
Die Abgründe zerren
sie ziehen schwer an ihr
da sie schwankt und sie flucht,
doch noch wankt sie stabil.
Denn sie tippt und sie tappt
verlagert ihr Gewicht
hier zwischen dem Tag und der Nacht
nur eine Seite will sie nicht.
Und weit in der Ferne
da wird der Weg breiter,
dort strahlen funkelnde Sterne
und die Sonne lacht schon heiter.
Da sieht sie die Menschen,
die lachen und winken
Familie, Freunde ohne Grenzen;
sie darf jetzt nur nicht mehr versinken.
Denn ist der Grat auch schmal,
noch Ewigkeiten weit,
es bleibt eine eigne Wahl
und den Rest, den macht die Zeit.
Ein so schmaler Pfad,
ein furchtbar winzig Steg.
Nur so wenig Platz
für einen langen Weg.
Auf dieser Planke
balanciert sie voran
langsam und mühvoll,
jeder Fußtritt nach Plan.
Fester Schritt auf der Mauer
doch die Abgründe locken;
sie wüten und zerren
und wollen sie stoppen.
Links ist es grell,
links ist es laut;
mit Menschen gestaut,
ist alles zu schnell.
Sie schreien und rufen,
sie drängen nah heran
an die sichere Wand,
nur Kreischen und Fluchen.
Der Lärm erfüllt die stickige Luft,
sie sind zusammengedrängt
zwischen fremden Körpern eingezwängt;
es gibt keinen Weg zur Flucht.
Sie bestürmen die Mauer
bringen alles zum Wanken;
sie wollen keine Schranken,
ihr Geruch ist oben sauer.
Rechts ist es finster
eisig und auch kalt,
Wind beißt wie Ginster,
heult auf wie Geister.
Das Dunkel ist dick
man sieht nicht mehr hindurch,
ein eiskalter Tick,
von Krallen gerissen.
Stimmen, die hier, da, wispern,
alte, gefürchtet, vertraut
verbreiten schon ihr Lüstern
an den unruhig Pfad heran.
Winde rütteln und reißen
an dem schmalen Grat,
in festes Gemäuer sie beißen
um die Wandelnde zu stürzen.
Doch diese geht weiter,
ertastet jeden Schritt;
der Weg führt nach vorne,
sie sieht nicht mehr zurück.
Die Abgründe zerren
sie ziehen schwer an ihr
da sie schwankt und sie flucht,
doch noch wankt sie stabil.
Denn sie tippt und sie tappt
verlagert ihr Gewicht
hier zwischen dem Tag und der Nacht
nur eine Seite will sie nicht.
Und weit in der Ferne
da wird der Weg breiter,
dort strahlen funkelnde Sterne
und die Sonne lacht schon heiter.
Da sieht sie die Menschen,
die lachen und winken
Familie, Freunde ohne Grenzen;
sie darf jetzt nur nicht mehr versinken.
Denn ist der Grat auch schmal,
noch Ewigkeiten weit,
es bleibt eine eigne Wahl
und den Rest, den macht die Zeit.
Ick pfeiff uff Berlin
Ick broche Berlin nich
denk ick mir frierend
wenn die Ringbahn mal wieder
wegen Schneefall nich‘ fährt
Jetzte im Sand am Strand zu liegen
irgendwo am Meer im Süden
wäre doch eijentlich och nicht verkehrt
Ick pfeiff uff meene Heimatstadt
Die machen jeden Freiraum platt
der wem mal wat bedeutet hat
und um die Fusion bauen sie einen Stacheldrahtzaun
die Kommis mal wieder, man globt dit kaum
Die Bullen sprengen in Rekordzeit, wat wir schaffen
Die Schönheit der Kreativität
wenn etwas Freies und Wildes entsteht
dürfen sie ja jar nicht raffen
Doch sollte nun eener zu sagen wagen
ick würd meen Berlin nich lieben
dann wäre did schamlos übertrieben
Uff‘m Kurfürstendamm lass ick los, wat mir quält
Lebe das Leben, wie‘s mir jefällt
Die Kuppel des Fernsehturms hängt in den Wolken
Im Schneetreiben tanzend blicke ick zu ihr hoch
während um mich herum der Alltag tobt
Ick broche Berlin nich
denk ick mir frierend
wenn die Ringbahn mal wieder
wegen Schneefall nich‘ fährt
Jetzte im Sand am Strand zu liegen
irgendwo am Meer im Süden
wäre doch eijentlich och nicht verkehrt
Ick pfeiff uff meene Heimatstadt
Die machen jeden Freiraum platt
der wem mal wat bedeutet hat
und um die Fusion bauen sie einen Stacheldrahtzaun
die Kommis mal wieder, man globt dit kaum
Die Bullen sprengen in Rekordzeit, wat wir schaffen
Die Schönheit der Kreativität
wenn etwas Freies und Wildes entsteht
dürfen sie ja jar nicht raffen
Doch sollte nun eener zu sagen wagen
ick würd meen Berlin nich lieben
dann wäre did schamlos übertrieben
Uff‘m Kurfürstendamm lass ick los, wat mir quält
Lebe das Leben, wie‘s mir jefällt
Die Kuppel des Fernsehturms hängt in den Wolken
Im Schneetreiben tanzend blicke ick zu ihr hoch
während um mich herum der Alltag tobt