Wer "Beste Nacht" hört, hat vermutlich gleich eine wohlige Erinnerung, Eine Idee oder Einen Wunsch im KOpf. Manchmal wissen wir, dass unsere Besten nächte bereits hinter uns liegen, während andere noch begierig auf die ihren warten. Oft fällt es schwer, nur eine Nacht zur besten zu küren. In dieser Ausgabe könnt ihr herausfinden, was unsere Autor*innen und Künstler*innen zu ihren besten Nächten zu erzählen haben.
Glücksfund
Hinter süßem Rauch
verschwinden die Sterne
hier finden wir Ferne
mit Liebe im Bauch.
Hinter süßem Rauch
verschwinden die Sterne
hier finden wir Ferne
mit Liebe im Bauch.
Ungewollter Kaffee
Seit Monaten kommst du stets zu mir, wenn du Hilfe brauchst.
Du hast in einem Swingerclub geputzt. Bilder von dir
mit jungen, schönen Männern in deinem Portmonnaie -
Zeugen einer Lebensfreude, die der Krebs deines Geliebten
vor Jahren aufgefressen hat.
Du sitzt auf meinem Stuhl in kühlem Zug.
Sie ist wieder bei dir eingebrochen, beteuerst du.
Deine Stimme nimmt diesen leicht fauchend nagenden
Flüsterton an, der Verschwörungstheorien
oft begleitet.
Die Polizei glaubt dir nicht,
obwohl dein Nachbar sie gesehen habe.
Dein Nachbar, der fast nie zu Hause ist.
Du bietest mir fünfzig Euro.
Für eine Falschaussage.
Ich lehne dankend ab und
weise ironisch grinsend darauf hin,
dass du dir meinen Tarif für Straftaten nicht leisten kannst.
Ich finde deinen Schlüssel, wir haben
umsonst gewartet, umsonst bezahlt.
Umsonst gebangt. Doch nun weiß ich
mehr über einen Menschen,
der mir nahe wohnt.
Meine Diagnose: Liebenswert dement.
Seit Monaten kommst du stets zu mir, wenn du Hilfe brauchst.
Du hast in einem Swingerclub geputzt. Bilder von dir
mit jungen, schönen Männern in deinem Portmonnaie -
Zeugen einer Lebensfreude, die der Krebs deines Geliebten
vor Jahren aufgefressen hat.
Du sitzt auf meinem Stuhl in kühlem Zug.
Sie ist wieder bei dir eingebrochen, beteuerst du.
Deine Stimme nimmt diesen leicht fauchend nagenden
Flüsterton an, der Verschwörungstheorien
oft begleitet.
Die Polizei glaubt dir nicht,
obwohl dein Nachbar sie gesehen habe.
Dein Nachbar, der fast nie zu Hause ist.
Du bietest mir fünfzig Euro.
Für eine Falschaussage.
Ich lehne dankend ab und
weise ironisch grinsend darauf hin,
dass du dir meinen Tarif für Straftaten nicht leisten kannst.
Ich finde deinen Schlüssel, wir haben
umsonst gewartet, umsonst bezahlt.
Umsonst gebangt. Doch nun weiß ich
mehr über einen Menschen,
der mir nahe wohnt.
Meine Diagnose: Liebenswert dement.
Nachtgestalten
Heimlich, still und leise,
drei Freunde im Dunkeln wandern.
Einzelne Laternen wenig
Licht und Wahrheit auf sie werfend.
Heimlich,
in dunklen Ecken Zuhause.
Still,
durch Nebelschwaden schweifend.
Leise,
den Mond und die Sterne begrüßend.
Drei Freunde im Dunkeln wandern,
Geheimnisse durch Schatten flüsternd,
einswerdend zu
Nachtgestalten.
Heimlich, still und leise,
drei Freunde im Dunkeln wandern.
Einzelne Laternen wenig
Licht und Wahrheit auf sie werfend.
Heimlich,
in dunklen Ecken Zuhause.
Still,
durch Nebelschwaden schweifend.
Leise,
den Mond und die Sterne begrüßend.
Drei Freunde im Dunkeln wandern,
Geheimnisse durch Schatten flüsternd,
einswerdend zu
Nachtgestalten.
Cause I'm just a teenage dirtbag
Warst das du? Oder er? Oder sie? Oder ich? War es der scheinbar nie endende Fluss von Mexikanern verbunden mit lauten Bässen, so laut, dass du irgendwann nicht mehr ganz sicher bist, ob dein Kopf vor lauter Musik oder vor lauter Tequila so langsam anfängt, vor sich hinzuschwimmen?
Oder war es die Nacht, in der Schweigen die Worte ersetzt hat? War es die Nacht, in der der Teenage Dirtbag am polnischen Strand seine Prom-Queen gesucht hat? Sterne, Musik. Ich unter Sternen, tanzend zu Musik. Drehen, drehen, nur niemals aufhören. Ist das Glück? Vielleicht ein kleines bisschen, denn was kann denn eigentlich schöner sein, als nachts allein am Strand unter Sternen zu tanzen, während das Meer rauscht und Wellen brechen und Wind deinen Nacken sticht und du garantiert niemals, niemals so laut und frei und völlig ohne Scham gesungen und dich gedreht hast, bis du gehofft hast, dass du einfach im Sand umfällst. Voller Freiheit, voller Gleichgültigkeit, voller „ich denke jetzt einfach mal gar nichts und nach Fischbrötchen rieche ich auch schon ganz lange nicht mehr“-igkeit. Punkt.
Und deine Blicke, die mir folgen, die ich gar nicht sehe in der Dunkelheit, aber fühle, weil sie völlig verzückt und verrückt und vielleicht ein bisschen betrunken sind. Und dein Mund, der Worte sagt, die nicht gesagt werden sollten, denn wir wollen doch bitte alle sehr unverbindlich bleiben und wir wollen doch bitte alle weiterhin ignorieren, wie besonders sich das alles hier anfühlt. Nein. Lass mal cool bleiben. Und trotzdem leben. Lass uns uns mit den Augen sagen, wie besonders dieser Moment ist und lass mal nie wieder darüber sprechen bitte.
Denn genau danach suchen wir doch. Ablenkung, Verwunderung. Verwandlung. Von dem Menschen, der wir jeden Tag 24/7 sind, sein müssen, zu dem Menschen, der nur noch von Bass und Lachen und Blicken und Dreck und Rauch und Sand auf den frischgewaschenen Klamotten lebt.
„Lach mal“, sagen die Menschen dann gern. „Lach mal“, weil es doch einfach angebracht ist. Deswegen sind wir doch hier, Party, Jägermeister, Scooter, Hardcore forever, mach mal, tanz mal, raste mal aus, hör mal auf, nachzudenken, lebe, LEBE, LEB DOCH VERDAMMT NOCH MAL!!!
Aber das Leben war anders, hat woanders stattgefunden. In den Momenten in der Nacht am Strand, Füße kalt, Köpfe zitternd vor salzigem Wind und süßen Gedanken. Lass mich los, hab ich zu dir gesagt. Obwohl ich wollte, dass du mich festhältst, ganz lange, so fest, mir die Sicherheit gibst, die ich so lange wollte, wollte ich nichts mehr, als dass du mich loslässt, mich freilässt, mich rennen lässt – zum Wind, zum Meer. In der Nacht. Lass mich mich drehen um mich selbst bis mir schwindelig wird vor lauter Sternen, die ich am Himmel sehe, während meine Füße im eiskalten Wasser frieren. Lass mich tanzen, bis die Kälte jegliches Gefühl abgetötet hat, bis ich nichts mehr bin außer einer im Sand fliegenden Hülle, die dich nicht braucht.
Warst das du? Oder er? Oder sie? Oder ich? War es der scheinbar nie endende Fluss von Mexikanern verbunden mit lauten Bässen, so laut, dass du irgendwann nicht mehr ganz sicher bist, ob dein Kopf vor lauter Musik oder vor lauter Tequila so langsam anfängt, vor sich hinzuschwimmen?
Oder war es die Nacht, in der Schweigen die Worte ersetzt hat? War es die Nacht, in der der Teenage Dirtbag am polnischen Strand seine Prom-Queen gesucht hat? Sterne, Musik. Ich unter Sternen, tanzend zu Musik. Drehen, drehen, nur niemals aufhören. Ist das Glück? Vielleicht ein kleines bisschen, denn was kann denn eigentlich schöner sein, als nachts allein am Strand unter Sternen zu tanzen, während das Meer rauscht und Wellen brechen und Wind deinen Nacken sticht und du garantiert niemals, niemals so laut und frei und völlig ohne Scham gesungen und dich gedreht hast, bis du gehofft hast, dass du einfach im Sand umfällst. Voller Freiheit, voller Gleichgültigkeit, voller „ich denke jetzt einfach mal gar nichts und nach Fischbrötchen rieche ich auch schon ganz lange nicht mehr“-igkeit. Punkt.
Und deine Blicke, die mir folgen, die ich gar nicht sehe in der Dunkelheit, aber fühle, weil sie völlig verzückt und verrückt und vielleicht ein bisschen betrunken sind. Und dein Mund, der Worte sagt, die nicht gesagt werden sollten, denn wir wollen doch bitte alle sehr unverbindlich bleiben und wir wollen doch bitte alle weiterhin ignorieren, wie besonders sich das alles hier anfühlt. Nein. Lass mal cool bleiben. Und trotzdem leben. Lass uns uns mit den Augen sagen, wie besonders dieser Moment ist und lass mal nie wieder darüber sprechen bitte.
Denn genau danach suchen wir doch. Ablenkung, Verwunderung. Verwandlung. Von dem Menschen, der wir jeden Tag 24/7 sind, sein müssen, zu dem Menschen, der nur noch von Bass und Lachen und Blicken und Dreck und Rauch und Sand auf den frischgewaschenen Klamotten lebt.
„Lach mal“, sagen die Menschen dann gern. „Lach mal“, weil es doch einfach angebracht ist. Deswegen sind wir doch hier, Party, Jägermeister, Scooter, Hardcore forever, mach mal, tanz mal, raste mal aus, hör mal auf, nachzudenken, lebe, LEBE, LEB DOCH VERDAMMT NOCH MAL!!!
Aber das Leben war anders, hat woanders stattgefunden. In den Momenten in der Nacht am Strand, Füße kalt, Köpfe zitternd vor salzigem Wind und süßen Gedanken. Lass mich los, hab ich zu dir gesagt. Obwohl ich wollte, dass du mich festhältst, ganz lange, so fest, mir die Sicherheit gibst, die ich so lange wollte, wollte ich nichts mehr, als dass du mich loslässt, mich freilässt, mich rennen lässt – zum Wind, zum Meer. In der Nacht. Lass mich mich drehen um mich selbst bis mir schwindelig wird vor lauter Sternen, die ich am Himmel sehe, während meine Füße im eiskalten Wasser frieren. Lass mich tanzen, bis die Kälte jegliches Gefühl abgetötet hat, bis ich nichts mehr bin außer einer im Sand fliegenden Hülle, die dich nicht braucht.
Einmal Einfach
Einmal ohne schreiende Glocke
im Ohr.
Einmal ohne Nachtmahr
im Kopf.
Einmal ohne Gedankenschwere
im Gemüt.
Einfach einmal ganz ohne
Kompromisse.
Schlafen.
Einmal ohne schreiende Glocke
im Ohr.
Einmal ohne Nachtmahr
im Kopf.
Einmal ohne Gedankenschwere
im Gemüt.
Einfach einmal ganz ohne
Kompromisse.
Schlafen.
Wenn selbst der Poetin die Worte fehlen
Kann zu Papier gebracht werden,
was jene Nacht und ihren Morgen so sehr zu versüßen wusste,
dass es unaussprechbar scheint?
Ob es wohl Worte gibt, berauschend genug,
um neben dieser Erfahrung nicht zu verblassen?
Allein die Formulierung auf der Zunge zu schmecken,
scheint übermütig, tollkühn, im besten Sinne verrückt!
Denn was die Dunkelheit mit Sternenlicht versprach,
brachte das dunsige Licht des frühen Tages.
Lang ersehnte Sonne wärmte blasse Winterhaut.
Wohlige Heizungsluft wog uns ins Paradies.
Kann zu Papier gebracht werden,
was jene Nacht und ihren Morgen so sehr zu versüßen wusste,
dass es unaussprechbar scheint?
Ob es wohl Worte gibt, berauschend genug,
um neben dieser Erfahrung nicht zu verblassen?
Allein die Formulierung auf der Zunge zu schmecken,
scheint übermütig, tollkühn, im besten Sinne verrückt!
Denn was die Dunkelheit mit Sternenlicht versprach,
brachte das dunsige Licht des frühen Tages.
Lang ersehnte Sonne wärmte blasse Winterhaut.
Wohlige Heizungsluft wog uns ins Paradies.
Mein Schlaflied
Dein Herzschlag
unter meiner rechten Hand.
Bum. Bum.
Dein Atem
sanft kitzelnd auf meiner Wange.
BumBum.
Deine Wärme
füllt mein kleines Herz aus.
BumBumBum.
Dein Herzschlag
unter meiner rechten Hand.
Bum. Bum.
Dein Atem
sanft kitzelnd auf meiner Wange.
BumBum.
Deine Wärme
füllt mein kleines Herz aus.
BumBumBum.
Wintersend
Beltanes Feuer werden geschürt,
Schöne Seelen springen und tanzen
durch die Flammen.
In der Kupfermutter wird gerührt,
Weise brauen des Sommers Licht
in frohem Mut zusammen.
In verschlungenem Körperspiel
von des Feuers Schein gewärmt
singen wir uns in den Mai.
Beltanes Feuer werden geschürt,
Schöne Seelen springen und tanzen
durch die Flammen.
In der Kupfermutter wird gerührt,
Weise brauen des Sommers Licht
in frohem Mut zusammen.
In verschlungenem Körperspiel
von des Feuers Schein gewärmt
singen wir uns in den Mai.
Traumhaft schön
Ich vermisse dich
auf meinen Brüsten schlafend
deine Lippen auf ihnen, während du träumst
Ich vermisse dich
auf meinen Brüsten schlafend
deine Lippen auf ihnen, während du träumst