Donnerstag, 22.11.2018
Der rekursive Kampf
Schreiben ist und bleibt ein steter Kampf. Die Vorstellung, dass ein Text, so wie er sich auf das Papier ergossen hat, allen anderen tiefste Bewunderung abverlangt, ist und bleibt ein Wunschtraum. Rekursives, also wiederholtes und wiederholendes, Arbeiten am selben Text, haben uns diejenigen gelehrt, die sich an der Universität unsere Dozenten schimpfen. Und damit haben sie leider recht. Wieder und wieder muss man die gerade geschriebenen Zeilen lesen, denn Schreiben bleibt ein steter Kampf und die Vorstellung, dass ein Text, so wie er auf dem Papier platziert worden ist, allen anderen von vornherein tiefste Achtung abverlangt, ist einfach ein Wunschtraum. Wieder und wieder muss man seine Formulierungen bearbeiten, um das beste aus den Worten herauszuholen, denn Schreiben war, ist und wird auf ewig ein Kampf bleiben. Und nur wer sich von der Vorstellung trennt, dass ein Text, so wie er im ersten Schwung auf das Papier gekritzelt wurde, all die anderen zu höchster Emotionalität treibe, kann sich zu den wahren Höhen literarischer Produktion aufschwingen. Das wurde einstmals rekursives Arbeiten genannt von jenen, die sich unsere Dozenten schimpfen und sie haben leider noch immer recht damit.
Doch leichter ist das gesagt, als jemals umgesetzt, denn welcher Mensch, frage ich, hat solch gewaltige Mengen an Energie und Motivation auf Vorrat, dass er Kritik – und sei sie noch so konstruktiv – immer wegstecken und verarbeiten kann? Wie wehrt er sich gegen den natürlichen Reflex, sich in sein Schneckenhaus zurückzuziehen, weil etwas nicht gelungen ist? Wie überwindet er sich selbst, stets aufs neue anzufangen, wenn alle anderen sagen „Das kannst du nicht“? Wo ist der schmale Grad, die schmale Trennlinie zwischen hoffnungslosem Optimismus und realistischer Hoffnungslosigkeit? Wie lässt sich jenes vermeiden und dies erreichen? Oder besser gesagt: Wie lässt sich ersteres ausschließen und letzteres zur Gewohnheit machen? Oder sollte es besser umgekehrt sein?
Welcher Sorte Mensch gehöre ich an? Bin ich einer derjenigen, die es besser lassen sollten oder einer derer, die mit berechtigtem Mut weiter machen? Doch wie kann ich zur zweiten Sorte Mensch gehören, wenn ich mich wahrlich nicht zu den Kämpfern zählen kann, wo doch Schreiben, schrieb ich’s ja zuvor, ein steter Kampf bleibt, eine stete Suche nach der besseren Technik, nach den relevanten Themen, wenn der Traum, einen jeden mit seinem überbordenden Talent zu überrollen, sich in Nichts auflöst, man in sich die Anlagen weder finden noch erwecken kann, die Konkurrenz niemals schläft und zudem mit solch einer Masse aufwartet, dass der Versuch, dabei auch noch aufzufallen, sowieso einer Utopie gleicht?
Schreiben ist und bleibt ein steter Kampf. Die Vorstellung, dass ein Text, so wie er sich auf das Papier ergossen hat, allen anderen tiefste Bewunderung abverlangt, ist und bleibt ein Wunschtraum. Rekursives, also wiederholtes und wiederholendes, Arbeiten am selben Text, haben uns diejenigen gelehrt, die sich an der Universität unsere Dozenten schimpfen. Und damit haben sie leider recht. Wieder und wieder muss man die gerade geschriebenen Zeilen lesen, denn Schreiben bleibt ein steter Kampf und die Vorstellung, dass ein Text, so wie er auf dem Papier platziert worden ist, allen anderen von vornherein tiefste Achtung abverlangt, ist einfach ein Wunschtraum. Wieder und wieder muss man seine Formulierungen bearbeiten, um das beste aus den Worten herauszuholen, denn Schreiben war, ist und wird auf ewig ein Kampf bleiben. Und nur wer sich von der Vorstellung trennt, dass ein Text, so wie er im ersten Schwung auf das Papier gekritzelt wurde, all die anderen zu höchster Emotionalität treibe, kann sich zu den wahren Höhen literarischer Produktion aufschwingen. Das wurde einstmals rekursives Arbeiten genannt von jenen, die sich unsere Dozenten schimpfen und sie haben leider noch immer recht damit.
Doch leichter ist das gesagt, als jemals umgesetzt, denn welcher Mensch, frage ich, hat solch gewaltige Mengen an Energie und Motivation auf Vorrat, dass er Kritik – und sei sie noch so konstruktiv – immer wegstecken und verarbeiten kann? Wie wehrt er sich gegen den natürlichen Reflex, sich in sein Schneckenhaus zurückzuziehen, weil etwas nicht gelungen ist? Wie überwindet er sich selbst, stets aufs neue anzufangen, wenn alle anderen sagen „Das kannst du nicht“? Wo ist der schmale Grad, die schmale Trennlinie zwischen hoffnungslosem Optimismus und realistischer Hoffnungslosigkeit? Wie lässt sich jenes vermeiden und dies erreichen? Oder besser gesagt: Wie lässt sich ersteres ausschließen und letzteres zur Gewohnheit machen? Oder sollte es besser umgekehrt sein?
Welcher Sorte Mensch gehöre ich an? Bin ich einer derjenigen, die es besser lassen sollten oder einer derer, die mit berechtigtem Mut weiter machen? Doch wie kann ich zur zweiten Sorte Mensch gehören, wenn ich mich wahrlich nicht zu den Kämpfern zählen kann, wo doch Schreiben, schrieb ich’s ja zuvor, ein steter Kampf bleibt, eine stete Suche nach der besseren Technik, nach den relevanten Themen, wenn der Traum, einen jeden mit seinem überbordenden Talent zu überrollen, sich in Nichts auflöst, man in sich die Anlagen weder finden noch erwecken kann, die Konkurrenz niemals schläft und zudem mit solch einer Masse aufwartet, dass der Versuch, dabei auch noch aufzufallen, sowieso einer Utopie gleicht?
Soll ich also wieder und wieder diese Zeilen lesen? Schreiben ist und bleibt ein steter Kampf, die Vorstellung, andere ad hoc zu begeistern, ein Märchen aus vergangenen Zeiten und die Rekursivität der einzige, ewig gleiche, immer wieder zermürbende Weg, zu einem Ergebnis zu kommen, das sich am Ende immerhin mit dem Attribut „recht zufriedenstellend“ auszeichnen lässt? Ihr Kämpfer auf dieser Welt, die ihr alle für wesentlich wichtigeres streitet als für eure künstlerische Selbstverwirklichung in der sog. ersten Welt, sagt mir, was lässt euch immer wieder aufstehen, immer wieder weiter machen und niemals rasten bis ihr da angekommen seid, wo ihr euch selber immer sehen
wolltet? Ich, ein Mann ohne nennenswerte Probleme, einer, der nie kämpfen musste, will lernen, wozu euch euer Leben schon immer gezwungen hat und sei es nur, um etwas zu schreiben…